Erfolgreicher Sportkreistag in Kanzach

Finanz- und mitgliederstark aufgestellt

Deutlicher Mitgliederzuwachs nach den Corona-Jahren. Sportkreistag feiert den Sport im Landkreis Biberach.

Bericht: Michael Mader, Schwäbische Zeitung vom 15.04.2024

KANZACH - Der Sport im Landkreis Biberach ist zu seinem 75-jährigen Bestehen sehr gut aufgestellt. Beim ordentlichen Sportkreistag in Kanzach, der nur alle vier Jahre stattfindet, freuten sich das Präsidium des Sportkreises und Vereinsfunktionäre gleichermaßen über die aktuelle Finanzlage, aber insbesondere über den deutlichen Mitgliederzuwachs in den Vereinen nach den Corona-Jahren.

Mehr als 85.000 registrierte Mitglieder treiben aktuell in 242 Vereinen im Landkreis Biberach Sport. Diese Zahlen, die Sportkreispräsidentin Elisabeth Strobel bekannt gab, beeindruckten nicht nur die Funktionäre, sondern auch den anwesenden Präsidenten des Württembergischen Landessportbunds, Andreas Felchle, und den Biberacher Landtagsabgeordneten Thomas Dörflinger (CDU). Beide erfreuten sich an den Zahlen, weil es gerade in diesen unruhigen Zeiten wichtig sei, sich in den Vereinen zu treffen, zu kommunizieren und gemeinsam Sport zu treiben. Sport sei weiterhin ein Kitt der Gesellschaft.

Noch während der Corona-Zeit hatten wir einen deutlichen Mitgliederschwund.

Elisabeth Strobel

Auch Elisabeth Strobel war deutlich anzumerken, dass ihr diese Entwicklung gefällt und sie wohl auch ein wenig überrascht. „Noch während der Corona-Zeit hatten wir einen deutlichen Mitgliederschwund, vor allem auch leider bei Kindern und Jugendlichen. Niemand konnte voraussehen, dass sich das wieder ändern würde“, erklärte Strobel, die im Lauf der Versammlung für weitere vier Jahre in ihrem Amt als Sportkreispräsidentin - ebenso wie ihr gesamtes Präsidium - bestätigt wurde. „Ich mache das sehr gern und freue mich auf die Zukunft.“ Sie wolle gern weiter mit ihrem Team selbst proaktiv gestalten. Angesichts vieler neuer Mitglieder und 30 Prozent organisierter Sporttreibender im Kreis Biberach unter 18 Jahren sei dies eine besondere Herausforderung, der sie sich sehr gern stelle.

Strobel wies auch darauf hin, dass der Sport ohne die Unterstützung der Kommunen, die Sportstätten und Hallen in der Regel kostenlos zur Verfügung stellten, nicht ginge. Nur so könnten so viele Menschen hierzulande ihren Sport ausüben, auch in manchmal exotisch anmutenden Sportarten wie Steinweitwerfen, Kunstradfahren oder Bogenschießen. Besonders deutlich werde dies bei der alljährlichen gemeinsamen Sportlerehrung von Land- und Sportkreis, die seit vergangenem Jahr auch wieder live in der Biberacher Gigelberghalle vonstattengehen könne. „Wir haben in diesem Jahr mehr als 170 erfolgreichen Sportler und Sportlerinnen für ihre Leistungen auszeichnen dürfen. Das ist sehr, sehr erfreulich.“

Ein Betrag, von dem andere Sportkreise nur träumen können.

Andreas Felchle

Dies nahm Thomas Dörflinger auf. Für ihn seien Vertrauen und eben auch Leistungsbereitschaft im Sport sogar Vorbild für die Politik und das gesellschaftliche Leben. „Vom Sport können wir sehr viel lernen.“ Dass dies überhaupt in einem solchen Maße im Landkreis Biberach möglich ist, belegte der Finanzreferent des Sportkreises, Karl-Heinz Gropper anhand von aussagekräftigen Zahlen. Der Landkreis Biberach hat den Sport in den vergangenen vier Jahren mit 200.000 Euro unterstützt und der Sportkreis verfügte zum Jahresende vergangenen Jahres über knapp 60.000 Euro liquide Mittel: „Wir wollen ja keine Gewinne machen, sondern unseren Vereinen helfen“, stellte Gropper klar. Deshalb werden auch die Landkreismittel eins zu eins an die Vereine weitergegeben.

„Ein Betrag, von dem andere Sportkreise nur träumen können“, sagte WLSB-Chef Andreas Felchle. Landrat Mario Glaser nannte dieses Geld eine Investition in die Zukunft, denn damit werde der Jugendarbeit und dem Ehrenamt im Sport im Landkreis Biberach würdig geholfen. „Sport vereint und entzweit nicht. Darum machen wir das.“ Neben der Bewegung und der Gesunderhaltung stehe der Sport eben auch für Kommunikation und Zusammenhalt: „Wir müssen viel mehr wieder miteinander schwätzen, dann wird vieles wieder besser in der Demokratie, die eben auf Kompromisse aufbaut.“

So setzt sich das Sportkreispräsidium nach den Wahlen zusammen:

Präsidentin: Elisabeth Strobel

Vizepräsident und Referent für Schule und Sport: Rolf Preißing

Vizepräsident und Vertreter der Mitgliedsvereine: Hermann Gantner

Vizepräsident und Finanzreferent: Karl-Heinz Gropper

Vizepräsident und Vertreter der Fachverbände: Matthias Brugger

Vertreterin der Kommission „Gleichstellungs- und Integrationsbeauftragte“ und Referentin für Breitensport und Sport für Ältere: Annemarie Wieland

Referent für Aus- und Fortbildung: Franz Hirschle

Referent für Öffentlichkeitsarbeit: August Braun

Referent für Sportabzeichen: Olaf Biller

Sportkreisarzt: Martin Huonker