Yoga

Was ist Yoga?

„Yoga ist Gleichgewicht in allem.“ (Bhagavadgita)

Um Yoga zu verstehen, ist vielleicht angebracht, deutlich zu machen, was Yoga nicht ist:

Yoga ist in erster Linie keine Religion
Yoga ist kein Sport, keine Gymnastik und schon gar keine Akrobatik oder Artistik
 

Die Bewegungsabläufe in den oben genannten Bereichen geschehen durch Muskelanstrengungen bzw. durch Zusammenziehen der Muskulatur und führen nur begrenzt und bis zu einem bestimmten Alter zu dem gewünschten Erfolg. Dementsprechend früh – schon im Kindesalter - muss daher mit dem Training begonnen werden. 

Yoga ist genau das Gegenteil von all dem: 
Keine Muskelanstrengung, keine Anstrengung überhaupt – sondern Dehnung des entspannten Muskels anstelle dessen Zusammenziehung. Yoga wird praktiziert ohne Hilfsmittel oder Geräte: alles, was benötigt wird ist bequeme Kleidung und eine weiche, wärmende Unterlage, z.B. eine gefaltete Decke. Yoga kann in jedem Alter und ohne Vorbildung oder Können ausgeübt werden. Hier gilt: „Der Weg ist das Ziel.“  Im Tun erfährt der/die Übende innere Ruhe und Gelassenheit in einem beweglichen, gesunden Körper.

Weit entfernt von akrobatischen Körperhaltungen lernen Sie einen achtsamen, von einem ruhigen Geist kontrollierten Umgang mit sich und Ihrem Körper. Davon profitieren Sie auch in Ihrem Alltag. Mit einfachen Übungen erfahren Sie die Dehnung und damit die Reinigung Ihrer Muskulatur, was dem Körper ein wohliges, durchströmtes Gefühl verleiht. Sie lernen vorbeugende und rückbeugende Haltungen einzunehmen und darin einige Atemzüge zu verharren. Desgleichen lernen Sie Umkehrhaltungen, Seitbeugen und Drehungen Ihres Körpers und das alles ohne Anstrengung. Sie begleiten all diese Übungen mit Ihrem bewussten Atmen. In allem sind Sie Ihr eigenes Maß und profitieren von der verstärkten Durchblutung sämtlicher Muskeln und Organe. 

Auf uns seltsam wirkend sagt ein altes chinesisches Sprichwort:

„Sitzen ist besser als Stehen, Liegen ist besser als Sitzen, Nichtarbeiten ist besser als Arbeiten.“

Tatsächlich sitzt der/die Übende in einer Haltung (Asana) und verharrt in Stille. Der Geist kommt mehr und mehr zur Ruhe. Das „Eigentliche“ oder „Selbst“ wird erfahrbar, aus dem heraus gehandelt wird, gemäß unserer Erkenntnis: „In der Ruhe liegt die Kraft.“